Friedhöfe
sind die letzten Ruhestätten aller Menschen, von denen in
Familiengeschichten berichtet wird. Hier kann man ihrer noch
einmal gedenken, ... es sei denn, ihre Gräber werden wie
heute in der Bundesrepublik üblich, nach 30 Jahren
eingeebnet und die Gedenksteine abgeräumt. In Rogau Rosenau
wurde diese Arbeit einmal durch das Kriegsgeschehen in diesem
Ort vollbracht, aber auch durch den Hass der neu angesiedelten
polnischen Bevölkerung gegen die Deutschen. Diese wurde
nach 1945 durch die Sowjetarmee, aus dem Osten Polens hierher
vertrieben. Einen nicht unerheblichen Anteil hatten hierbei
sicher auch die seinerzeit noch weitgehend unversöhnbaren
Bekenntnisse zum evangelischen bzw. katholischen Glauben.
Auf
dem gezeigten Friedhof von Rogau Rosenau liegen alle Schwarzers,
Langers und Schillers, .. auch die, von denen nicht mehr
berichtet werden kann, weil durch die Kriegsgeschehnisse die
Kirchenbücher und standesamtlichen Unterlagen dieses Ortes
vernichtet wurden.
Angemerkt
sei aber, dass ich bei meinen Besuchen in Polen, durchweg auf
sehr freundliche und hilfsbereite Menschen stieß, die
meine Fragen mit viel Geduld zu beantworten suchten. In Rogau
Rosenau durfte ich mich sogar im Auszugshaus meines Großvaters
Oswald Schwarzer umsehen. Bei Keksen und einer Tasse Kaffee
erzählte mir dann eine alte Frau, welche Leiden sie nach
1945 hierher gebracht hatten. Hass ist besiegbar, die
menschliche Dummheit leider nicht.
|